Chancen, Herausforderungen und Transformation 

  • Global Capability Centers (GCCs), auch bekannt als Global In-house Centers (GICs), Centers of Excellence (CoES), IT Service Center oder Global Service Centers (GSCs), sind Offshore-Einrichtungen, die von multinationalen Unternehmen eingerichtet werden, um verschiedene Geschäftsprozesse zu zentralisieren und verwalten. Ursprünglich als kostengünstige Backoffice-Lösungen gestartet, haben sich GCCs zu Innovationszentren entwickelt, die komplexe Aufgaben wie Forschung und Entwicklung, Produktinnovationen, IT-Dienstleistungen und Datenanalysen übernehmen. Diese Zentren gelten mittlerweile als wichtige Wertschöpfungsquellen, da sie zur Innovationskraft der Muttergesellschaften beitragen und deren globale Wachstumsstrategien unterstützen. 

 

Indien als etablierter Standort für Global Capability Centers (GCCs) 

Indien ist seit mehreren Jahrzehnten ein Schwerpunkt für Global Capability Centers. Ursprünglich als reine Kostenoptimierungsmodelle gestartet, sind GCCs mittlerweile ein wichtiger Bestandteil globaler Unternehmensstrategien.  

Bereits seit den 1980/1990er Jahren, als Unternehmen wie Texas Instruments nach Indien gingen, gilt dieses Land als attraktiver Standort für IT-Dienste, Softwareentwicklung und Business Outsourcing (BPO).  

Mit rund 2.000 GCCs multinationaler Unternehmen und ca. 1,5-2 Mio. dort Beschäftigten gilt es heute als eines der bevorzugten Länder für solche Unternehmensmodelle – nunmehr nicht mehr rein auf IT-Support-Dienstleistungen beschränkt, sondern zahlreiche unterschiedliche Unternehmensbereiche umfassend wie Business Process Management (BPM), Forschung und Entwicklung (R&D), Finance, Personalwesen (HR), Bank- und Finanzdienstleistungen (BFSI).   

Drei Gründe sind für diese Entwicklung entscheidend: 

  1. Verfügbarkeit von hochqualifiziertem Personal: Indien bildet jedes Jahr eine Vielzahl hochqualifizierter (Universitäts-)Absolventen und Fachkräfte aus, vor allem in den Bereichen Technologie und Ingenieurwesen.  
  1. Kostenersparnis: Die Betriebskosten in Indien sind im Vergleich zu westlichen Ländern deutlich niedriger, das Interesse des indischen Staates an ausländischen GCCs groß – ein klarer Standortvorteil.  
  1. Innovationszentren: Viele GCCs haben sich von reinen Kostensenkungsstrategien hin zu Innovationshubs entwickelt, die neue Produkte und Dienstleistungen entwerfen und (digitale) Transformationen vorantreiben. 

 

Aktuelles starkes Wachstum von GCCs in Indien 

Derzeit beobachten wir weltweit ein besonders starkes Interesse an der Errichtung neuer GCCs, insbesondere aufgrund der raschen Entwicklung von Künstlicher Intelligenz (KI) und der Notwendigkeit, unternehmensinterne Prozesse in IT-Systeme zu übersetzen. Unternehmen sind darauf fokussiert, Teams aufzubauen, die sich mit der Implementierung von Artficial Intelligence (AI) in Unternehmensprozesse beschäftigen, um auch zukünftig wettbewerbsfähig zu bleiben. Außerdem setzen viele Firmen auf die Integration von Tools wie Microsoft 365 zur Optimierung ihrer Produktions- und Lieferkettenprozesse. 

Indien wird sich hierbei als global führender Standort auch in den nächsten Jahren weiter durchsetzen können. Schätzungen gehen davon aus, dass bereits 2025 über 2000 GCCs in Indien angesiedelt sein werden, was einem Marktvolumen von ca. 60 Mrd. US-Dollar entspricht.  

 

Herausforderungen bei der Einrichtung von GCCs in Indien 

Wir von WB kennen aber auch die Kehrseite der Medaille. Obwohl Indien selbstredend ein attraktiver Standort für GCCs ist, stellt es ausländische Unternehmen vor erhebliche Herausforderungen. Zu den wichtigsten Problemen gehören: 

  • Kreativitätslücken: Während die Erfüllungskompetenz indischer Mitarbeiter hoch ist, fehlen ihnen oft kreative Fähigkeiten, um innovative Lösungen eigenständig zu entwickeln. Etablierte Tools der Mitarbeiterführung müssen für Indien angepasst werden, damit ein GCC auch wirklich als Innovationszentrum wächst.  
  • Kulturelle Unterschiede: Die Zusammenarbeit zwischen indischen und europäischen/amerikanischen Teams gestaltet sich aufgrund unterschiedlicher Arbeitskulturen oft schwierig. Missverständnisse und fehlende interkulturelle Zusammenarbeit führen zu unnötigen Reibungsverlusten. 

Für europäische und amerikanische Kunden, die GCCs in Indien aufbauen möchten, sind die Integration von lokalem Führungspersonal und die Förderung der Innovationskultur daher elementar entscheidende Erfolgsfaktoren.  

Von unserer Erfahrung profitieren 

Wir haben langjährige Erfahrung im Aufbau solcher Kompetenzzentren und kennen nicht nur die Erfolgsfaktoren, sondern auch die Fallstricke. Neben der erfolgreichen Implementierung waren wir ebenso in Krisenmanagementprojekte involviert und mussten GCCs schließen. Diese Erfahrung und die daraus gewonnen Erkenntnisse sind besonders wertvoll, damit unsere Kunden potenzielle Fehler von Anfang an vermeiden und GCCs nachhaltig betreiben können. 

 Sie spielen mit dem Gedanken, ein GCC zu eröffnen? Sie sind mit der Performance Ihres bestehenden GCC unzufrieden? Kontaktieren Sie uns unverbindlich. Wir unterstützen Sie pragmatisch.