SVB-Verfahren in Indien richtig managen => Strafzölle umgehen 

Vielleicht haben auch Sie das Gefühl, dass in Indien die Importzölle vergleichsweise hoch sind? Das könnte daran liegen, dass Ihr Unternehmen zusätzliche Strafzölle (die sog. „Loadings“) bezahlt, von denen Sie im Zweifelsfall nichts mitbekommen – und dies ohne zwingende Notwendigkeit. 

Überblick 

Für ausländische Unternehmen, die in Indien tätig sind, ist das Navigieren durch die komplexen Zoll- und Importvorschriften entscheidend, um reibungslose und kosteneffiziente Abläufe zu gewährleisten.  

Ein spezieller Bereich, der häufig zu finanziellen Ineffizienzen führt, ist das besondere Verfahren der indischen Zollbewertungsstelle („Special Valuation Branch“, SVB). Miteinander „verbundene“ Unternehmen, die konzernintern nach Indien importieren, benötigen eine Art „permanente Importpreisgenehmigung“ der indischen Zollbehörden. Mangelndes Bewusstsein oder eine schlechte Handhabung dieses Prozesses kann zu erheblichen Strafen führen, die in Indien als „Loading“ bezeichnet werden. Oft zahlen Unternehmen über Jahre hinweg unbewusst diese Strafzuschläge und gehen fälschlicherweise davon aus, dass die hohen Zollabgaben in Indien normal seien. Es ist in unserer Beratungspraxis keine Seltenheit, dass wir auf Unternehmen stoßen, die 5 bis 40% (oder sogar höhere) Zuschläge auf den importierten Warenwert bezahlen, ohne dies zu bemerken. 

Oftmals wird eine unvorteilhafte sog. „SVB-Order“ sogar bewusst vom lokalen Management gegenüber dem ausländischen Headquarter verschwiegen, um dessen unangenehmen Fragen aus dem Weg zu gehen. 

 Die Rolle der SVB 

Die SVB ist eine spezialisierte Abteilung der indischen Zollbehörden, die jegliche Importtransaktionen zwischen einem indischen Importeur und dem nach den indischen Zollvorschriften mit diesem „verbundenen“ ausländischen Exporteur überprüft (dies betrifft dementsprechend nur Intercompany-Geschäfte innerhalb Ihrer Firmengruppe). Kontrolliert wird, ob die Einfuhrpreise dem tatsächlichen Marktwert entsprechen (also ob sie „fair“ und „marküblich“ sind; in Indien werden diese Preise als „at arm’s lenght prices“ bezeichnet) oder aufgrund der Beziehung zwischen Käufer und Verkäufer „manipuliert“ wurden. Hintergrund ist der Verdacht der indischen Zollbehörden, dass Einfuhrpreise zwischen den Beteiligten künstlich niedrig gehalten werden, um geringere Importzölle zahlen zu müssen. 

Die korrekte SVB- Bewertung (ohne Strafzuschläge, mit 0% „Loading“) ist daher besonders wichtig für Unternehmen, die regelmäßig von Mutter- oder Tochtergesellschaften nach Indien importieren. Ohne eine vorteilhafte „SVB-Order“ werden auf unbestimmte Zeit häufig unnötige zusätzliche Strafzölle auf sämtliche importierte Waren erhoben, was den Cash  Flow und die Unternehmensperformance natürlich erheblich beeinträchtigen und im Zweifelsfall sogar bewährte Geschäftsmodelle ins Wanken bringen kann. 

Auch wenn das SVB-Verfahren mehrere Monate Zeit in Anspruch nimmt, muss es die Importtätigkeit nicht behindern. Korrekt ausgeführt, kann es parallel zum operativen Geschäft erfolgen [siehe auch unseren kommenden Beitrag zu sog. PD-Bonds]. Eine einmal erteilte SVB-Bewertung („SVB-Order“) bleibt für die im entsprechenden Bescheid genannten, verbundenen importierenden Gesellschaften unbegrenzt gültig. 

Häufige Stolperfallen 

Ein zentrales Problem, dem sich ausländische Unternehmen stellen müssen, ist das mangelnde Verständnis der SVB-Verfahren durch das lokale Management ihrer Tochtergesellschaften oder des beauftragten „Customs House Agents“ (CHA). Die Strafzölle resultieren in der Regel aus Verfahrensfehlern, der Nichteinhaltung der SVB-Richtlinien oder schlichtweg schlampigen Anträgen durch die Zollagenten.  

Ihre Lösung: Unsere Expertise 

Um dieses Problem zu lösen, bieten wir einen maßgeschneiderten Service an, der SVB-Verfahren für unsere Kunden einleitet und proaktiv verwaltet. Durch die vollständige Übernahme des Prozesses – von der Dokumentation bis zur Einreichung und Freigabe – sorgen wir für Transparenz und Compliance. Wir haben bereits zahlreiche Fälle erlebt, in denen Unternehmen nach jahrelanger Überzahlung ihre Zollzuschläge durch eine korrekte Handhabung des SVB-Verfahrens erheblich oder komplett senken konnten.  

Unsere Expertise stellt sicher, dass die Importbewertung genau, fair und marktgerecht erfolgt. Die Verhängung von Strafzuschlägen wird so verhindert. 

Fazit 

Für Unternehmen, die Waren nach Indien importieren, insbesondere von verbundenen Unternehmen, ist das proaktive Management des SVB-Verfahrens unerlässlich, um die Rentabilität zu steigern und den Cash-Flow zu optimieren. Wir stehen bereit, auch Ihr Unternehmen bei der Verwaltung dieser komplexen Prozesse zu unterstützen und sicherzustellen, dass sie gesetzeskonform bleiben und unnötige Kosten minimiert werden. 

Rufen Sie uns gerne unverbindlich an.