Warum das europäische HQ einen „Kümmerer“ / International Coordinator haben sollte
- Durch Management Oversight zeitnah Schwierigkeiten der indischen Tochtergesellschaft identifizieren.
Durch unsere langjährige Unternehmenserfahrung in Indien stellen wir immer wieder fest,
- dass sich die Berichte indischer Tochterunternehmen bzw. Joint Venture (JV) häufig von der Realität unterscheiden und
- dass für einen nachhaltigen Unternehmenserfolg in Indien, ein „Kümmerer“ im europäischen Stammhaus benötigt wird, also eine zuständige Person, die das indische Tochterunternehmen/JV engmaschig begleitet.
Welche Eigenschaften und Qualifikationen sollte ein „Kümmerer“ mitbringen?
Er/Sie sollte(n):
- im europäischen Stammhaus gut vernetzt sein;
- sich ausreichend Zeit für die Tochtergesellschaft oder das JV nehmen können, der Kontakt mit der indischen Niederlassung sollte bevorzugt täglich oder zweitäglich stattfinden;
- mit den Gepflogenheiten in Indien vertraut sein;
- die Fähigkeit besitzen, Menschen zu führen und empathisch sein – oft sind Inder trotz der professionellen Ebene, auf der sie agieren, auch an der persönlichen Ebene interessiert. Für den nachhaltigen Erfolg ist es daher wichtig, dass der „Kümmerer“ als Türöffner agiert und sich eine Vertrauensposition mit den Mitarbeitern der indischen Niederlassung aufbaut;
- in der Lage sein, klar und schnell zu filtern zwischen wichtigen und unwichtigen Angelegenheiten, zwischen Gossip und ernsthaften Hinweisen. Nicht selten werden gezielt Gerüchte eingesetzt, um Partikularinteressen zu verfolgen;
- „Leitplanken“ aufzeigen und durchsetzen. Gerade in Indien ist es immens wichtig, klare und verbindliche Regelungen nicht nur auf dem Papier einzuführen, sondern diese auch mit Leben zu füllen und zu monitoren;
- die betriebliche Aufbau- und Ablauforganisation entlang der gesamten Wertschöpfungskette kennen (Einkauf, Logistik, Produktion, HR, Finanzen, Admin, IT etc.) kennen;
Was passiert, wenn Sie keinen „Kümmerer“ für Indien haben?
Spätestens wenn Indien meldet, „es laufe alles rund“, aber seit Jahren schreibt die indische Niederlassung (nur) eine schwarze Null oder macht Verluste, sollten Sie hellhörig werden und näher hinschauen (Stichwort: Audit).
Denn dies ist oftmals ein Hinweis auf „inner consumptions“, „Beipässe“ oder andere compliance-relevante und performance-relevante Themen.
Weitere Auffälligkeiten sind z.B.
- wesentliche Abweichungen bei Saldenabstimmungen (Banken, Kunden oder Lieferanten),
- hohe Mitarbeiterfluktuation,
- schleppendes oder inkorrektes Monats-Reporting,
- schleppende Kommunikation mit dem Stammhaus
Siehe Blogartikel: https://www.wb-indien.de/2024/07/30/case-study-struktur-kontrolle-und-transparenz-compliance-themen-aktiv-entgegensteuern/
In einer solchen Situation bietet sich ein Health-Check an, den wir regelmäßig mit unseren Interessenten und Kunden durchführen.
Ein „Kümmerer“ sorgt für den notwendigen „Managerial Oversight“ bei Ihrer indischen Niederlassung, und sollte solche typischen Risiken schnell erkennen und entsprechend schnell handeln (Stichwort „Internal Control Framework“).
Nutzen Sie die Möglichkeit eines unverbindlichen Health.Checks. Wir freuen uns auf Sie.