Diwali – das indische Lichterfest
Wer zwischen Ende Oktober und Anfang November nach Indien reist, wird Zeuge, wie dort eines der wichtigsten Feste des Hinduismus begangen wird: Diwali. Das Fest beginnt immer am 15. Tag des Hindumonats Kartik und dauert, je nach Region, zwischen einem und fünf Tagen.
Das Wort „Diwali“ ist eine verkürzte Form von „Dipavali“ (Lichterreihe, Anordnung von Lichtern) und seine Bedeutung weist auf die zentrale Rolle hin, die Licht bei diesem Fest spielt.
Nachdem vorher Häuser und Wohnungen gründlich gereinigt worden sind, werden an Diwali in den Fensternischen, auf den Balustraden, vor den Haustüren kleine Öllämpchen (diyas) in Reihen aufgestellt und entzündet. Lampen werden in Bäume gehängt und Kerzen auf die Dächer gestellt. Heutzutage sind es zunehmend auch elektrische Lichterketten, die Wohnhäuser, Geschäfte und Straßen erleuchten und so dazu beitragen, das ganze Land in ein Lichtermeer zu verwandeln. Kunstvolle Muster aus buntem Pulver (rangoli oder kolam genannt) werden vor die Eingänge gemalt und Feuerwerke werden entzündet.
An diesem Tag und auch an den darauffolgenden Tagen bleiben in Indien nahezu alle Geschäfte und Läden geschlossen. Man zieht neue Kleider an, besucht Verwandte und Freunde und beschenkt sich gegenseitig. Zu Hause am Hausaltar oder in den Tempeln bittet man die Götter – allen voran Laksmi, die Göttin des Wohlstands – um ihre Gunst.
Obwohl Diwali in ganz Indien (und auch in anderen vom Hinduismus geprägten Ländern wie Mauritius, Suriname, Trinidad und Tobago, Singapur und den Fidschi-Inseln) zelebriert wird, ist die Entstehungsgeschichte des Festes regional unterschiedlich.
In Nordindien geht Diwali auf das berühmte indische Epos Ramayana zurück: Als Gott Rama nach 14 Jahren Exil und dem Sieg über den Dämonen Ravana in die Hauptstadt Ayodhya zurückkehrte, stellten die Menschen entlang des Weges Öllampen auf, so dass er den Weg in der Dunkelheit erkennen konnte. Eine andere Deutung besagt, dass sie aus Freude über die Rückkehr des Helden und den Sieg des Guten über das Böse entzündet wurden.
Während man in Südindien glaubt, dass der Gott Krishna an Diwali einen Dämon besiegte und so 16000 Frauen aus dessen Gefangenschaft befreite, wird an diesem Tag in Teilen Ostindiens die schwarze Göttin Kali verehrt, die sowohl den Tod verkörpert als auch seine Überwindung.
Auch wenn es regionale Unterschiede gibt, warum und auf welche Weise Diwali gefeiert wird, so gibt es doch immer eine Gemeinsamkeit hinsichtlich der Interpretation dieses wichtigen Festtages: Diwali steht symbolisch für den Sieg des Lichts über die Dunkelheit, den der Freude über das Leid, den des Friedens über den Krieg, den der Erkenntnis über die Unwissenheit – kurz: für den Sieg des Guten über das Böse.
Für indische Geschäftsleute steht dieser Tag im Zeichen des Neuen: Inventuren werden in den Tagen vor Diwali gemacht, Läden und Geschäfte neu gestrichen. Am Diwali-Tag beten viele Geschäftsleute zu Laksmi, der Göttin des Glücks und des Wohlstands, damit sie ihnen zu geschäftlichem Erfolg und Wohlstand verhelfen möge.
Da sich viele Geschäftsleute über die Feiertage frei nehmen oder das Unternehmen komplett geschlossen ist, ist es ratsam, berufliche Vorhaben in Indien nicht in diesen Zeitraum zu legen.
In diesem Sinne wünscht Ihnen die Dr. Wamser + Batra GmbH ein schönes, lichterfülltes Diwali-Fest.