Die indische Niederlassung eines deutschen Maschinenbauers entwickelte sich in den letzten 15 Jahren ausgesprochen gut. Mit durchschnittlichen Wachstumsraten von 20 bis 30 Prozent pro Jahr lag man in Indien stets „über Plan“ und generierte Cash. So investierte der Eigentümer bald in ein neues, hochmodernes Produktionswerk und weitete die Produktion (Maschinentypen und Volumen) immer weiter aus.

Steigende Nachfrage führte zu sinkender Qualität und Lieferengpässen

Mit zunehmendem Wachstum wurden aber auch die Probleme in der Ablauforganisation und der Auftragsabwicklung immer mehr. So kam es bei der Beschaffung von Teilen auf dem lokalen Markt ebenso zu Schwierigkeiten, wie bei der Lagerorganisation und der Prozesstreue. Die Reklamationen häuften sich, was wiederum Unruhe in den Geschäftsbetrieb brachte. Um (weiteren) Schaden abzuwenden und den Status Quo zu analysieren, engagierte das Unternehmen in dieser Phase die Dr. Wamser + Batra GmbH.

Analyse & Diagnose

So wurde unser Fachbereich WB turnaround management® beauftragt, sich die lokale Organisation näher anzusehen. In strukturierten, aber auch zahlreichen informellen, Gesprächen mit dem lokalen Management der ersten und zweite Führungsebene und externen Partnern, konnten wir uns sowie dem Eigentümer, ein realistisches Bild von der Situation vor Ort verschaffen:

Das bestehende indische Management-Team, das mit dem Unternehmen von Beginn an mitwuchs, konnte ihre Aufgaben nicht mehr alleine bewältigen. Durch das schnelle Wachstum und die zunehmende Komplexität wurden die Herausforderungen, für die bestehenden Strukturen, einfach zu groß.

Lösung: Umstrukturierung der Aufbauorganisation

Da man allerdings mit der bestehenden Führungsspitze weiterarbeiten wollte, wurden gemeinsam mit dem Stammhaus folgende Maßnahmen erarbeitet und mit unserer Unterstützung umgesetzt:

  • Das Unternehmen wurde in zwei Unternehmensbereiche, entsprechend den beiden unterschiedlichen Produktgruppen Maschinenbau und Werkzeuge, mit separater Führung, aufgeteilt. Als Entscheidungsgrundlage wurde hierfür ein Qualifikationsprofil der Managementebene erstellt.
  • Durch den Austausch einiger Manager der zweiten Ebene konnten die Probleme in der Auftragsabwicklung und Logistik weitgehend gelöst, und die Effizienz gesteigert werden.
  • Um die Vorgaben des Stammhauses zu erfüllen, entwickelten wir, gemeinsam mit dem Kunden, konkrete Maßnahmen zur Optimierung der Logistikprozesse

Fingerspitzengefühl und persönliche Gespräche

Der deutsche Eigentümer befand sich in einem nicht untypischen Dilemma. Er verfügte über ein loyales Managementteam und eine profitable, stark wachsende Tochterfirma in Indien. Nichtsdestotrotz sah man sich mit wachsenden Problemen und Intransparenz konfrontiert.

Die Entwicklung der indischen Organisation, der Abläufe vor Ort, der Weiterbildung der handelnden Personen, konnte mit dem Wachstum nicht mithalten. So blieben gewisse Themen im Tagesgeschäft auf der Strecke und es entstehen schleichend Engpässe, Qualitätsdefizite und Effizienzverluste.

Durch unsere systematischen Gespräche mit Mitarbeitern und Lieferanten konnten die Probleme in der lokalen Aufbauorganisation identifiziert und angepasst werden – all dies unter dem Aspekt, weiteres nachhaltiges Wachstum zu ermöglichen.