Der Geschäftsführer der auf Indien spezialisierten Unternehmensberatung Dr. Wamser + Batra GmbH, Mike D. Batra, im Interview der Zeitschrift „Markt und Mittelstand“.

Auszug aus: „Markt und Mittelstand“

 

(…) Auch in Indien sollen spezielle Investitionszonen ausländische Firmen ins Land locken. Doch tatsächlich in der Praxis bewährt hat sich ein anderes Modell. (…)

 

Ähnlich wie in China bietet auch Indien Anreize für Mittelständler, ihre eigenen Produktionsgesellschaften vor Ort zu eröffnen. So gibt es Technologieparks, etwa für Hard- und Software oder für Biotechnologie. Aber auch Sonderwirtschaftszonen (SEZ), in denen Unternehmen von Steuervergünstigungen, vereinfachten Gründungsvorschriften und einer gut erschlossenen Infrastruktur profitieren, sollen ausländische Unternehmen ins Land holen – allerdings mit nur mäßigem Erfolg. „In der Praxis haben sich diese SEZ allerdings abgesehen vom IT-Sektor nicht so bewährt, auch aufgrund von unklaren Richtlinien zwischen Zentralregierung und Bundesstaaten und spielen daher bei Standortwahl bisher keine große Rolle“, sagt Indien-Experte Mike D. Batra vom Beratungsunternehmen Dr. Wamser + Batra. Überbordende Bürokratie behindert in Indien seit jeher das Geschäft deutscher Unternehmen. (…) Interessanter ist da schon eher eine Modell, das es schon seit vielen Jahren gibt und das Mittelständler unabhängig von regionalen Gesichtspunkten wählen können – die so genannte „Export Oriented Unit“ (EOU). Der Vorteil ist, dass grundsätzlich jedes Unternehmen unabhängig von der Branche oder der Größe zur EOU werden kann und sich auch dort ansiedeln kann, wo es möchte und wo es beispielsweise die besten Fachkräfte findet. Einzige Voraussetzung ist, dass das Unternehmen, das neu gegründet werden muss, einen reinen Export-Fokus hat. (…)