Unternehmen aus Österreich sind dem indischen Markt gegenüber positiver eingestellt als deutsche – und das obwohl sie ihnen bei der Marktentwicklung in Indien noch ein paar Jahre hinterherhinken.

Zu dieser Erkenntnis kommen wir in unseren empirischen Studien (Geschäftsklimaindex Indien, 2016 in Österreich bzw. 2017 Deutschland), die sich auch durch unsere subjektiven Erfahrungen aus den aktuellen Projekten bestätigen.

Erfolgreiche Kunden-Projekte in Österreich

Vor zwei Jahren eröffnete unsere Indien-Beratung, unter der Leitung von Wolfgang Bergthaler, unser Österreich-Büro in Graz. Seither betreut unser Experten-Team auch Unternehmen aus der Alpenrepublik bei ihren Geschäftsaktivitäten in Indien.

Zu unseren ersten Kunden aus Österreich zählen Firmen aus dem Bereich der erneuerbaren Energien und der Mobilitätsbranche, dem Maschinenbau, der Metallverarbeitung und aus der Kunststoff- sowie der Bauindustrie. Die bisherigen Projekte reichen vom Markteintritt (Firmengründungen) und Besetzung von Führungspositionen (Human Resources), über die Strategieentwicklung (Market Solutions) bis hin zur Begleitung bei komplexen Genehmigungsprozessen und der Übernehme von Aufgaben aus dem Bereich Finance & Compliance.
Bis auf den Fachbereich Krisenmanagement konnten wir unsere Erfahrungen bereits aus allen Unternehmensbereichen unter Beweis stellen. Einige ausgewählte Referenz-Kunden aus Österreich finden Sie hier.

Österreichische Unternehmen kommen in Indien nur langsam voran.

Laut Statistik Austria betrug 2017 das bilaterale Handelsvolumen zwischen Österreich und Indien etwa 1,6 Milliarden Euro. Exporten – vor allem elektrische Maschinen, Anlagen, Apparate und Mess-Instrumente – von etwa 750 Millionen Euro stehen Importe – insbesondere Bekleidung und Schuhe, aber auch Straßenfahrzeuge – in der Höhe von 825 Millionen Euro gegenüber. Nach mehreren Jahren der Export-Überschüsse weitete Österreich das Handelsdefizit mit Indien nun wieder aus. Das ist bemerkenswert, denn österreichische Exporteure verfügen über äußerst interessante Nischen-Technologien für den indischen Wachstumsmarkt, zum Beispiel im Bereich der Umwelttechnik. Die typischen Gründe für mangelnden Vertriebserfolg in Indien haben wir in diesem Artikel erörtert:

https://https://www.wb-indien.de/blog/2017/03/vertrieb-in-indien/

Ein weiterer Grund für den meist vorsichtigen Markteintritt ist ganz einfach die Größe der österreichischen Exporteure, die im Schnitt deutlich kleiner sind als ihre deutschen Counterparts. Und ohne entsprechendem Kapitaleinsatz und dem Aufbau eigener Strukturen (Verkaufs-Organisationen vor Ort oder sogar lokale Fertigung) bleiben die Chancen in Indien dann häufig ungenutzt.

Heute sind weniger als 150 österreichische Unternehmen mit Niederlassungen beziehungsweise Joint Ventures (JV) selbst aktiv vor Ort in Indien präsent. Hunderte weitere Unternehmen arbeiten mit Vertriebspartnern – und das meist nur mit bescheidenem Erfolg.

Mutig in die neuen Zeiten

Nichtsdestotrotz blicken die meisten österreichischen Unternehmen positiv nach Indien. Auch, oder gerade, weil sie – im Vergleich zu Deutschland – erst am Anfang ihres/eines (intensiveren) Indien-Engagements stehen, sind sie – auch bei kleinen Erfolgen – überdurchschnittlich zufrieden. Das ging auch aus den duzenden Gesprächen mit den Eigentümern und Managern hervor, die wir in den letzten beiden Jahren führen durften. Allerdings müssen wir in Österreich auch wieder verstärkt vor allzu großer Sorglosigkeit warnen. Denn nicht selten werden die Gefahren am indischen Markt unterschätzt beziehungsweise das Potential überschätzt (Stichwort „Superinder“).

Wir stehen (nicht nur) unseren österreichischen Kunden immer ganz unkompliziert und unverbindlich als Gesprächs- und Sparringpartner für Indien zur Verfügung. Darüber hinaus finden Sie in unserem aktuellen Management-Handbuch für Indien duzende praktische Tipps – für Indien-Einsteiger wie für Altgediente Indien-Manager gleichermaßen relevant.