Im Rahmen unserer Erhebung „Geschäftsklimaindex Indien“ nannten 31 Prozent der befragten Unternehmen die Verwaltung ihrer indischen Gesellschaft als die größte Wachstumsbremse. Gemeinsam mit dem Themenkomplex Steuern und Zölle bereitet Compliance & Bürokratie unseren Unternehmen in Indien noch immer am meisten Kopfschmerzen, ja oft sogar Frustration.
Gerade durch die Einführung der GST im Sommer 2017 erreichte die Verunsicherung wieder einmal einen Höhepunkt. In diesem konkreten Fall wurden auch Monate später noch viele Details nachjustiert und dann von den Wirtschaftsprüfern zum ersten Mal behandelt.
In der Zwischenzeit sind aber fast alle großen Wirtschaftsreformen der Regierung umgesetzt. Deshalb ist hier jetzt mit etwas Beruhigung zu rechnen.
Compliance hat höchste Dringlichkeit!
Trotz allem stellt die gebotene Compliance mit den staatlichen Vorschriften – nicht nur in Indien – mittlerweile eine Sisyphus-Aufgabe dar.
Lückenhafte Compliance birgt aber nicht nur erhebliche finanzielle, sondern auch rechtliche Risiken. Die Nicht-Einhaltung der Compliance Vorgaben wurde in Indien in den letzten Jahrzehnten von den Behörden häufig einfach geduldet, war üblich und gehörte für viele indische Geschäftsführer zur normalen Geschäftspraktik. Aber was noch vor 10 Jahren Usus war, hat sich inzwischen doch deutlich geändert: Dank Digitalisierung und Professionalisierung sind indische Behörden effizienter und konsequenter im Verfolgen von entsprechenden Verstößen und dem Aufdecken illegaler Geschäftspraktiken geworden!
Indien und Compliance kann man im Griff haben, wenn man sich darum kümmert!
Zusätzlich zu den regelmäßigen indischen Jahresabschlüssen (i.d.R. zum 31.03. jeden Jahres) sowie deren Überprüfung und Testierung im Rahmen eines sogenannten „Statutory Audits“ durch Wirtschaftsprüfer haben sind zusätzliche sogenannte „Internal Audits“, also eine Art „interne Revision“, durchgeführt von qualifizierten externen Fachleuten, in der Praxis bewährt.