Auf Grund der aktuellen wirtschaftlichen Rahmenbedingungen verzögern sich ausstehende Zahlungen in Indien oft um mehrere Monate. Die Reserve Bank of India hat schon im Frühjahr den Banken geraten, bei Zahlungsverzug ihrer Kunden diese nicht als säumig zu betrachten. Daher sind viele Unternehmen in den letzten Monaten dazu übergegangen, ihre Vertragskondiditionen und Zahlungsziele dementsprechend anzupassen. Dazu raten auch wir unseren Kunden im Sinne einer besseren Liquiditätsplanung.

Deshalb empfehlen wir Ihnen, Ihre Liquiditätsplanung für Indien zu aktualisieren und dabei

  • die möglicherweise verlängerten Zahlungseingänge sowie
  • den Status Quo bei Lohnzahlungen

mit zu simulieren.

Erhöhung von Eigenkapital vs. Fremdkapital

Sollte sich in Ihrer indischen Tochtergesellschaft trotzdem ein Bedarf an zusätzlichem Kapital ergeben, haben Sie die Möglichkeit Ihr Eigenkapital (Paid-up Share Capital) zu erhöhen. Sofern dieses die Höhe des Authorised Share Capital noch nicht erreicht hat, lässt sich dieses relativ einfach zuführen. Ansonsten läuft der Prozess über das Ministry of Corporate Affairs (MCA) bzw. das Registrar of Companies (ROC), und dauert entsprechend lange.

Eine Finanzierung über Fremdkapital ist über so genannte External Commercial Borrowings (ECB) möglich. Lesen Sie in diesem Blog Artikel mehr über ECBs im Speziellen, und über die Finanzierungsmöglichkeiten im Allgemeinen.

Aber noch eine wichtige abschließende Bemerkung: Das Thema Finanzierung bedarf auf Grund des indischen Regulativs einer mittelfristigen Planung. Eine Kapitalerhöhung oder Finanzierung „über Nacht“ ist in der Regel nicht möglich. Machen Sie daher Ihre Hausaufgaben, sprich Liquiditätsplanung, sorgfältig und rechtzeitig. Wenn Sie hierbei Unterstützung benötigen oder Kapitalmaßnahmen ergreifen wollen, kontaktieren Sie unseren Experten für Finance & Compliance, Karsten Echle.