Sie spielen mit dem Gedanken, ein deutsch-indisches Joint-Venture zu gründen – doch wie finden Sie den passenden Joint Venture-Partner anders als zufällig? 

Der ideale indische Joint Venture-Partner läuft Ihnen nicht zufällig über den Weg. Sie treffen ihn nicht auf einer Messe oder lernen ihn spontan auf einer Business-Veranstaltung kennen. Die Qualität Ihres potenziellen indischen Partners entnehmen Sie nicht seiner hochprofessionellen Unternehmenswebsite oder seinem charismatischen Auftreten.  

Den für Ihr Unternehmen geeigneten Partner zu finden, ist vielmehr eine Fleißaufgabe, die Geduld, fachliche und kulturelle Expertise und ein verlässliches professionelles Netzwerk erfordert.  

1. Beschaffung von relevanten Hintergrundinformationen 

Beschaffen Sie sich umfangreiche Hintergrundinformationen über potenzielle Joint Venture-Partner. 

Der entscheidende Unterschied zwischen der Suche nach einem geeigneten Joint Venture-Partner heutzutage zu der Partnersuche noch vor 10 Jahren ist die Transparenz relevanter Daten und damit die Möglichkeit, an verlässliche Informationen über den anvisierten Partner zu gelangen. Nicht nur, dass Informationen aus indischen Registergerichten und damit Finanz- und Gesellschaftsdaten mittlerweile öffentlich abrufbar sind, sondern entscheidungsrelevante Hintergrundinformationen sind generell leichter zu ermitteln.  

Zum einen sind Datenbankrecherchen, Informationsbeschaffung über europäische Netzwerke, Marktanalysen und Reputationsabfragen wichtige zur Verfügung stehende Tools zur Selektion seriöser Partner.  

Zum anderen haben sich die indischen Unternehmen selbst verändert. Anders als noch vor einigen Jahren sind potenzielle indische Joint Venture-Partner heutzutage in der Regel keine „übereuphorischen Neulinge“ mehr mit den daraus resultierenden Schwierigkeiten [siehe: Der „Super-Inder“ als Joint Venture Partner].  

Indische Unternehmen verfügen mittlerweile oftmals bereits über internationale (Export-)Erfahrung oder sind auch schon mit einem europäisch-indischen Joint Venture gescheitert. Die daraus resultierenden, für Sie interessanten Hintergrundinformationen sind damit abrufbar.  

Auch indische Unternehmen sind oftmals bereits durch ein sog. “Tal der Tränen“ gegangen und deshalb eher bereit, über Probleme zu sprechen. Zahlreiche indische Unternehmen mussten in der Vergangenheit mangels internationaler Erfahrung schmerzhaft erleben, dass sie z.B. die an ihre Exportprodukte gestellten Qualitätsanforderungen auf den internationalen Märkten nicht erfüllen konnten, und die extrem kostenintensiven Nacharbeiten kalkulierte Gewinnerwartungen unmöglich machten. Sie mussten feststellen, dass ihre Marketingstrategien die internationalen Verbraucherwünsche nicht spiegelten, dass sich ihr kulturelles Geschäftsgebaren von europäischen Gepflogenheiten unterschieden, dass ihre Selbsteinschätzung oftmals leider eine -überschätzung war. 

Die mittlerweile eingetretene kulturelle Veränderung hin zu mehr Transparenz zeigt sich auch in der nunmehr gestiegenen Bereitschaft, sich durch externe Berater Hilfestellung geben zu lassen.  

Indische Unternehmen sind heute reifer, ihre technologische Lernkurve ist momentan größer und weitaus schneller als in Europa. Das Delta zwischen technologischem Fortschritt in Europa und Indien wird von Jahr zu Jahr kleiner. Damit sind indische Unternehmen als potenzielle Joint Venture-Partner für deutsche Unternehmen berechenbarer geworden.  

Zudem steht heutzutage meist ein gezieltes strategisches Interesse statt Opportunismus im Fokus indischer Unternehmen. Ein Grund hierfür mag der (auch) in der indischen Unternehmensgesellschaft anstehende „Generationswechsel“ sein; die Gründergeneration gibt an die Nachfolger ab und möchte bis dahin noch ihren „global footprint“ hinterlassen.  

Ferner ist die Wahrscheinlichkeit, dass Sie die ersten und einzigen Interessenten an einer Kooperation mit einem bestimmten indischen Unternehmen sind, gering. Die Nachfrage nach Joint Venture-Partnerschaften sind in Indien momentan sehr hoch, so dass indische Unternehmen auch bezüglich der Partnersuche durch europäische Unternehmen und deren Geschäftsgebaren, Wünsche und Ziele bereits Erfahrungen sammeln konnten. Sie wissen, was der europäische Partner von ihnen erwartet und welche Anforderungen an sie gestellt werden.  

2. Persönliche Kontaktaufnahme 

Lernen Sie das anvisierte Partnerunternehmen persönlich vor Ort kennen und sprechen Sie direkt mit den verantwortlichen Entscheidungsträgern. 

„Indien ist weit weg“ – aus der Ferne ist eine Beurteilung eines möglichen Joint-Venture-Partners schwierig. Investieren Sie die Zeit und den Aufwand, persönliche Kontakte zu den tatsächlichen Entscheidungsträgern des indischen Unternehmens herzustellen. Besichtigen Sie Werke vor Ort und schauen Sie sich Produktionsprozesse, Qualitätsstandards und die gelebte Unternehmenskultur in Indien selbst an.  

3. Expertise einholen 

Holen Sie sich professionelle Unterstützung. 

Trotz der gestiegenen Datentransparenz und des besseren Informationsflusses bleibt die Suche nach dem für Ihr Unternehmen geeigneten, seriösen und zuverlässigen Joint-Venture-Partner eine hochspezifische Aufgabe. Ein belastbares Netzwerk, jahrelange Vor-Ort-Erfahrung und ein tiefes Verständnis des indischen Marktes erfordern Expertise. Scheuen Sie sich nicht für einen erfolgreichen Start bereits bei der Partnersuche Unterstützung in Anspruch zu nehmen. Wir ermöglichen einen langfristigen und nachhaltigen Erfolg Ihrer Kooperation, weil wir genau diese Kompetenzen mitbringen. Nach nunmehr 20 Jahren im Indiengeschäft, wissen wir worauf es ankommt. 

Legen Sie den Grundstein für Ihren Erfolg mit dem richtigen Joint-Venture-Partner. Lernen Sie aus den Fehlern anderer.  

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